Hinter den Kulissen – Ein Tag im Leben eines Fotografen

Zwischen Licht, Technik und dem richtigen Moment

Fotografie ist für viele Menschen ein magischer Moment: ein eingefrorenes Bild, das Emotionen weckt, Geschichten erzählt oder einfach nur schön ist. Doch was passiert eigentlich hinter der Kamera? Wie läuft ein Tag als Fotograf ab, und was gehört alles dazu, bevor – und nachdem – der Auslöser gedrückt wird?

In diesem Beitrag nehme ich Dich mit in meinen Alltag als Fotograf an der Ostsee. Es geht um Planung, Vorbereitung, das Shooting selbst und all die kleinen (und großen) Herausforderungen, die dazugehören. Vielleicht findest Du Dich als Hobbyfotograf:in in einigen Momenten wieder – oder bekommst einfach einen neuen Blick auf das, was hinter dem Bild steckt.

Morgens: Vorbereitung ist (fast) alles

Der Tag beginnt oft früh – besonders wenn ein Outdoor-Shooting ansteht. Das Licht am Morgen ist weich, die Atmosphäre ruhig. Bevor ich losfahre, ist bereits vieles vorbereitet.

Was gehört zur Vorbereitung?

  • Ausrüstung checken: Sind Akkus geladen? Speicherkarte formatiert? Objektive sauber?
  • Location prüfen: Wetterbericht lesen, Lichtverhältnisse einschätzen, ggf. vorherige Bilder und Notizen durchsehen.
  • Kund:innenkontakt: Noch einmal die wichtigsten Wünsche oder das Briefing durchgehen – was ist das Ziel des Shootings?

📌 Tipp: Ich habe eine kleine Checkliste auf dem Smartphone, die ich vor jedem Shooting durchgehe. So bleibt nichts Wichtiges liegen – und der Kopf ist frei für die kreative Arbeit.

Vormittags: Das Shooting – zwischen Planung und Spontanität

Je nach Auftrag – ob Portrait, Familie, Unternehmen oder Landschaft – sieht der Ablauf natürlich etwas anders aus. Aber eines ist immer gleich: Flexibilität ist entscheidend.

So läuft ein Shooting oft ab:

  • Ankommen & Atmosphäre schaffen: Gerade bei Portraits ist der erste Kontakt wichtig. Ein lockeres Gespräch, ein paar Probewürfe – das hilft, die Anspannung zu lösen.
  • Licht & Setting checken: Ich nutze das vorhandene Licht so oft wie möglich – künstliche Lichtquellen nur, wenn nötig.
  • Kreativer Flow: Trotz Planung lasse ich Raum für Spontanität. Manchmal entstehen die besten Bilder, wenn man das Skript loslässt.

Herausforderungen, die immer wieder auftauchen:

  • Das Wetter macht, was es will: Ein sonniger Tag kann plötzlich grau werden – dann heißt es improvisieren.
  • Technikprobleme: Auch die beste Ausrüstung streikt mal. Ersatzakku, zweites Gehäuse oder schlicht ein Lappen gegen Feuchtigkeit gehören deshalb immer ins Gepäck.
  • Unruhe vor der Kamera: Gerade bei Menschen hilft Empathie – und Zeit. Ich zeige zwischendurch Bilder, erkläre, was gerade passiert und gebe kleine, ehrliche Rückmeldungen.

📌 Tipp: Ein gutes Shooting fühlt sich oft gar nicht wie „Arbeit“ an – sondern eher wie ein Gespräch mit Bildern.

Nachmittags: Sichtung und erste Bearbeitung

Zurück im Studio oder Zuhause heißt es: Daten sichern!
Danach beginnt die Auswahl – ein sehr wichtiger, oft unterschätzter Teil der Arbeit. Ich gehe jede Serie durch, sortiere doppelte oder unscharfe Bilder aus und markiere Favoriten.

Was mir bei der Auswahl wichtig ist:

  • Echtheit vor Perfektion: Ich suche Bilder, die etwas erzählen – nicht nur technisch korrekt sind.
  • Vielfalt zeigen: Gerade bei Portraits wähle ich verschiedene Blickwinkel, Stimmungen und Situationen, damit Kund:innen später echte Auswahl haben.

Je nach Auftrag beginne ich dann auch direkt mit einer leichten Bearbeitung – oft in Lightroom, für feinere Retusche nutze ich Photoshop. Dabei bleibe ich nah am Original: Hauttöne natürlich, Lichtführung betont, ohne übertriebenen Look.

Abends: Rückblick & Vorbereitung auf das Nächste

Wenn alles gesichert, sortiert und bearbeitet ist, setze ich mich gern noch kurz mit einem Tee hin und gehe durch den Tag. Was lief gut? Wo war ich besonders zufrieden – und was kann ich nächstes Mal besser machen?

Fotografie ist für mich nicht nur Handwerk, sondern auch ein Prozess des Lernens. Mit jedem Auftrag wächst nicht nur das Portfolio, sondern auch die Fähigkeit, Menschen zu lesen, Licht besser zu verstehen und kreativ zu denken.

Fazit: Mehr als ein Klick

Ein Tag im Leben eines Fotografen ist selten gleich – und genau das liebe ich daran. Zwischen Technik, Begegnung, Planung und Spontanität entsteht etwas ganz Eigenes: Bilder, die nicht nur schön, sondern auch bedeutungsvoll sind.

Wenn Du selbst fotografierst, kennst Du sicher viele dieser Momente. Und wenn Du bisher nur auf der anderen Seite der Kamera standest: Vielleicht bekommst Du jetzt ein besseres Gefühl dafür, wie viel Aufmerksamkeit, Vorbereitung und Herz in einem guten Bild steckt.

Ich freue mich, Dich auf diesem Blog weiter mitzunehmen – in meinen Alltag, an besondere Orte und hinter die Kulissen der Fotografie.

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